Die Hagebutte ist die vitaminreichste heimische Frucht! Sie übertrifft noch die Zitrone oder die Kiwi an Inhaltsstoffen.
Wusstet Ihr, dass die Hagebutte keine eigene Pflanzenart ist, sondern lediglich die Früchte der Rosen bezeichnet? Die ursprüngliche Form in der Natur ist die Wildrose, aus der die Menschen die Gartenrose gezüchtet haben. Es gibt über 100 verschiedene Arten, die sich auf der Nordhalbkugel, also in Europa, Asien und Nordamerika ausgebreitet haben. Die Wildrosenarten bilden nach der Blüte ihre Früchte aus, die Hagebutten. Bei den gezüchteten Gartenrosen wachsen meist keine, da sie gefüllte Blüten haben, deren Staub- und Fruchtblätter zu Blütenblättern umgewandelt wurden.
Wildrosen gibt es zahlreiche Arten, am bekanntesten ist die Hundsrose oder die Heckenrose. Je nach Art bilden sich große oder kleinere Früchte in Form von Hagebutten aus. Alle Hagebuttenfrüchte sind essbar, keine davon giftig. Ihr seid also völlig frei bei der Wahl der Ernte.
Hagebutten ernten und verwenden
Finden könnt Ihr Wildrosen-Sträucher an sonnigen Standorten als an Feld- und Wegrändern und Hecken, oft in Verbindung mit Weißdorn oder anderen Straucharten. Die heimischen Wildrosenhecken sind ein wertvoller Lebensraum für zahlreiche Insekten und für Vögel. Auch im Garten sind die heimischen Rosen als Hecke oder auch als Einzelstrauch ein wahrer Blickfang und ein Paradies für unsere gefiederten Gartenfreunde. Nach der wunderschönen Blüte im Sommer reifen im September und Oktober die Früchte, die Hagebutten, heran und sorgen mit ihrer leuchtend roten Farbe für Abwechslung in der trüben Herbstzeit. Auch im November und Dezember, wenn das Laub braun oder abgefallen ist oder sogar nach dem ersten Schnee leuchtet die rote Farbe.
WICHTIG: Für die Ernte trägt man am besten Handschuhe, denn die Stacheln können ganz schön gemein sein.
Die reifen Früchte sind knallrot und geben auf Fingerdruck leicht nach. Sie enthalten viele haarige Kerne, die auf der Haut einen Juckreiz verursachen. Manche Kinder nutzen dieses Juckpulver gerne für Streiche. Deshalb trägt die Hagebutte auch den alten Namen “Arschkitzler”.
Nach dem Waschen lassen sich die Hagebutten am einfachsten auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech trocknen, am besten in einem warmen Raum. Es kann schon mal drei bis vier Wochen dauern, bis sie richtig durchgetrocknet sind.
Aber dafür lassen sie sich sehr lange aufbewahren, entweder im Glas oder in einer Papiertüte, und sind in der Winterzeit ein heimischer Vitaminbooster. Ihr könnt sie vor dem Trocknen auch halbieren, aber ich trockne die Früchte ganz einfach im Ganzen.
Mein Tipp: Hagebutten Pulver
Für Müsli, Smoothie, im Salatdressing oder in süßen Cremes und Nachspeisen zu empfehlen sind die pulverisierten Hagebutten. Hierfür zerkleinerst Du ganz einfach die ganzen, getrockneten Früchte in einem Hochleistungs-Mixer zu einem feinem Pulver und füllst dieses anschließend in ein sauberes Glas. So hält sich das Pulver und Du kannst Dich den ganzen Winter über mit den Vitaminbomben versorgen. Der Geschmack ist fruchtig bis säuerlich-herb.
Hagebutten Tee
Essbar ist die ganze Frucht, aber wegen der oben genannten haarigen Kernen, verwendet man in der Küche nur die Schalen. So ist zum Beispiel die Herstellung des leckeren Hagebuttenmus deshalb sehr zeitaufwendig, denn jede einzelne Frucht muss per Hand von den Kernen befreit werden oder das Mus muss durch ein Sieb passiert werden. Eine ziemlich einfache Anleitung findet Ihr hier: www.servus.com/r/hagebuttenmus.
Ich bevorzuge die einfachste Methode der Verarbeitung zu einem vitaminreichen Tee. Hierzu nehme ich einfach die ganzen Früchte, denn ein Aufschneiden und Entfernen der Kerne ist mir zu aufwendig.
Ihr könnt die Hagebutten frisch oder getrocknet für Tee verwenden.
Für die Zubereitung als Tee nehmt Ihr ganz einfach 10 — 15 Früchte und kocht diese mit ca. 0,5 l Wasser auf. Während Ihr sie ungefähr 15 Minuten köcheln lasst, zerdrückt Ihr die Früchte mit einem Holzstößel. So können sich die Nährstoffe lösen, der Tee bekommt eine rötliche Färbung und einen fruchtigen, vanilleartigen Geschmack.
Vor dem Trinken müsst Ihr den Tee nur durch ein feines Sieb geben, um die Schalen und vor allem die Kerne herauszufiltern. Sehr lecker und sooo einfach!
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Inhaltsstoffe und Wirkung der Hagebutte
Bekannt ist, dass die Hagebutte viel Vitamin C enthält und uns damit besonders im Winter vor Erkältungskrankheiten bewahrt. 100 g Früchte enthalten je nach Sorte bis zu 800 mg Vitamin C. Das ist die höchste Konzentration bei einer einheimischen Frucht! Das Besondere dabei ist, dass in der Hagebutte die Vitamine längere Zeit erhalten bleiben, sodass man im Herbst einen guten Wintervorrat anlegen kann. Außerdem hat die diese Rosenfrucht eine schweißtreibende Wirkung, wirkt positiv auf die Niere und kann bei Nierensteinen eingesetzt werden. Wer an Fieber leidet, findet in ihr einen wunderbaren, sehr gesunden Durststiller.
Namensherkunft “Hagebutte”
Der Begriff “Hag” kommt von “Hecke” und “Butte” ist ein altes Wort für ein rundes Gefäß, in dem Lebensmittel aufbewahrt werden.