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Hagebutten-Zeit ist Herbst-Zeit!

Hage­butten-Früchte könnt Ihr ab September bis weit in den Winter hinein ernten und nach dem Trocknen sind sie gut haltbar für die Winterzeit. 

Die Hage­butte ist die vitamin­reichste heimi­sche Frucht! Sie über­trifft noch die Zitrone oder die Kiwi an Inhaltsstoffen.

Wusstet Ihr, dass die Hage­butte keine eigene Pflan­zenart ist, sondern ledig­lich die Früchte der Rosen bezeichnet? Die ursprüng­liche Form in der Natur ist die Wild­rose, aus der die Menschen die Garten­rose gezüchtet haben. Es gibt über 100 verschie­dene Arten, die sich auf der Nord­halb­kugel, also in Europa, Asien und Nord­ame­rika ausge­breitet haben. Die Wild­ro­sen­arten bilden nach der Blüte ihre Früchte aus, die Hage­butten. Bei den gezüch­teten Garten­rosen wachsen meist keine, da sie gefüllte Blüten haben, deren Staub- und Frucht­blätter zu Blüten­blät­tern umge­wan­delt wurden.

Wild­rosen gibt es zahl­reiche Arten, am bekann­testen ist die Hunds­rose oder die Hecken­rose. Je nach Art bilden sich große oder klei­nere Früchte in Form von Hage­butten aus. Alle Hage­but­ten­früchte sind essbar, keine davon giftig. Ihr seid also völlig frei bei der Wahl der Ernte.

Hagebutten ernten und verwenden

Finden könnt Ihr Wild­rosen-Sträu­cher an sonnigen Stand­orten als an Feld- und Wegrän­dern und Hecken, oft in Verbin­dung mit Weiß­dorn oder anderen Strauch­arten. Die heimi­schen Wild­ro­sen­he­cken sind ein wert­voller Lebens­raum für zahl­reiche Insekten und für Vögel. Auch im Garten sind die heimi­schen Rosen als Hecke oder auch als Einzel­strauch ein wahrer Blick­fang und ein Para­dies für unsere gefie­derten Garten­freunde. Nach der wunder­schönen Blüte im Sommer reifen im September und Oktober die Früchte, die Hage­butten, heran und sorgen mit ihrer leuch­tend roten Farbe für Abwechs­lung in der trüben Herbst­zeit. Auch im November und Dezember, wenn das Laub braun oder abge­fallen ist oder sogar nach dem ersten Schnee leuchtet die rote Farbe.

WICHTIG: Für die Ernte trägt man am besten Hand­schuhe, denn die Stacheln können ganz schön gemein sein.

Die reifen Früchte sind knallrot und geben auf Finger­druck leicht nach. Sie enthalten viele haarige Kerne, die auf der Haut einen Juck­reiz verur­sa­chen. Manche Kinder nutzen dieses Juck­pulver gerne für Streiche. Deshalb trägt die Hage­butte auch den alten Namen “Arsch­kitzler”.

Nach dem Waschen lassen sich die Hage­butten am einfachsten auf einem mit Back­pa­pier ausge­legtem Back­blech trocknen, am besten in einem warmen Raum. Es kann schon mal drei bis vier Wochen dauern, bis sie richtig durch­ge­trocknet sind. 

Aber dafür lassen sie sich sehr lange aufbe­wahren, entweder im Glas oder in einer Papier­tüte, und sind in der Winter­zeit ein heimi­scher Vitamin­booster. Ihr könnt sie vor dem Trocknen auch halbieren, aber ich trockne die Früchte ganz einfach im Ganzen.

Mein Tipp: Hagebutten Pulver

Für Müsli, Smoothie, im Salat­dres­sing oder in süßen Cremes und Nach­speisen zu empfehlen sind die pulve­ri­sierten Hage­butten. Hierfür zerklei­nerst Du ganz einfach die ganzen, getrock­neten Früchte in einem Hoch­leis­tungs-Mixer zu einem feinem Pulver und füllst dieses anschlie­ßend in ein sauberes Glas. So hält sich das Pulver und Du kannst Dich den ganzen Winter über mit den Vitamin­bomben versorgen. Der Geschmack ist fruchtig bis säuerlich-herb. 

Hagebutten Tee

Essbar ist die ganze Frucht, aber wegen der oben genannten haarigen Kernen, verwendet man in der Küche nur die Schalen. So ist zum Beispiel die Herstel­lung des leckeren Hage­but­tenmus deshalb sehr zeit­auf­wendig, denn jede einzelne Frucht muss per Hand von den Kernen befreit werden oder das Mus muss durch ein Sieb passiert werden. Eine ziem­lich einfache Anlei­tung findet Ihr hier: www.servus.com/r/hagebuttenmus.

Ich bevor­zuge die einfachste Methode der Verar­bei­tung zu einem vitamin­rei­chen Tee. Hierzu nehme ich einfach die ganzen Früchte, denn ein Aufschneiden und Entfernen der Kerne ist mir zu aufwendig.

Ihr könnt die Hage­butten frisch oder getrocknet für Tee verwenden. 

Für die Zube­rei­tung als Tee nehmt Ihr ganz einfach 1015 Früchte und kocht diese mit ca. 0,5 l Wasser auf. Während Ihr sie unge­fähr 15 Minuten köcheln lasst, zerdrückt Ihr die Früchte mit einem Holz­stößel. So können sich die Nähr­stoffe lösen, der Tee bekommt eine rötliche Färbung und einen fruch­tigen, vanil­le­ar­tigen Geschmack. 

Vor dem Trinken müsst Ihr den Tee nur durch ein feines Sieb geben, um die Schalen und vor allem die Kerne heraus­zu­fil­tern. Sehr lecker und sooo einfach!

Tasse mit heißem Hagebutten Tee

Weitere Tee-Tipps für kalte Tage findet Ihr hier: 

Inhaltsstoffe und Wirkung der Hagebutte

Bekannt ist, dass die Hage­butte viel Vitamin C enthält und uns damit beson­ders im Winter vor Erkäl­tungs­krank­heiten bewahrt. 100 g Früchte enthalten je nach Sorte bis zu 800 mg Vitamin C. Das ist die höchste Konzen­tra­tion bei einer einhei­mi­schen Frucht! Das Beson­dere dabei ist, dass in der Hage­butte die Vitamine längere Zeit erhalten bleiben, sodass man im Herbst einen guten Winter­vorrat anlegen kann. Außerdem hat die diese Rosen­frucht eine schweiß­trei­bende Wirkung, wirkt positiv auf die Niere und kann bei Nieren­steinen einge­setzt werden. Wer an Fieber leidet, findet in ihr einen wunder­baren, sehr gesunden Durststiller.

Namensherkunft “Hagebutte”

Reife Hagebutten am Strauch.

Der Begriff “Hag” kommt von “Hecke” und “Butte” ist ein altes Wort für ein rundes Gefäß, in dem Lebens­mittel aufbe­wahrt werden. 

Von Nathalie

Begonnen hat mein Interesse an Wildkräutern aus reinem Spaß und Neugierde. Bei Wanderungen in der Natur fand ich es witzig, mein Essen einfach am Wegesrand zu pflücken oder hin und wieder ein Blättchen direkt zu verspeisen. Als inzwischen zertifizierte Wildkräuter-Führerin beschäftige ich mich nun intensiver mit unseren heimischen Kräutern, ihrer Verwendung und ihrer Heilkraft. Dadurch habe ich die kleinen Wunderwerke lieben gelernt. Und immer wieder bin ich erstaunt, welch Schätze uns die Natur bietet. Wir müssen sie nur wahrnehmen!

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