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Waldmeister, der Meister des Waldes

Man kennt den Wald­meister als künst­li­ches Aroma der Lebens­mit­tel­in­dus­trie, als Geschmacks­rich­tung in Sirup, Eis oder anderen Süßspeisen. Aber die wahre Pflanze wächst im Wald.

Die wunder­schöne, kleine Pflanze ist gerade jetzt im Früh­jahr oft im Wald zu finden, wo sich der Wald­meister bei guten Bedin­gungen zu rich­tigen Teppi­chen ausbreitet. Beson­ders in der Nähe von Buchen wächst er sehr gerne, auf lockerem Boden und im Halb­schatten unserer Wälder. Die feinen quirl­stän­digen Blätter kommen schon zeitig im Früh­jahr unter dem Laub hervor. Sein Duft und Geschmack sind unverkennbar.

Waldmeister im Frühling zwischen Laub

Der Wald­meister hat sowohl einen beson­deren Geschmack, als auch ganz außer­ge­wöhn­liche Eigen­schaften: Er hebt die Stim­mung, ist ein rich­tiger Gute-Laune-Macher. Nicht nur wegen des Alko­hols gilt Wald­meister-Bowle als berau­schendes Getränk. “Wald­meister macht ein frohes Herz” heißt es in alten Kräu­ter­bü­chern. Gleich­zeitig wirkt er auch beru­hi­gend und ist eine wunder­bare Einschlaf­hilfe, macht sich deshalb in Duft­kissen, zusammen mit Lavendel oder Minze, sehr gut. 

Aber wie kommt es zum “Meister des Waldes”? Viel­leicht weil er dort, wo er gut wächst, sehr verein­nah­mend ist und sich groß­flä­chig ausbreitet? Oder auch weil er als “Erster des Waldes” im Früh­jahr aus dem Boden hervor­spitzt? Oder wegen seiner Heilwirkung?

Der Wald­meister wirkt gefäß­er­wei­ternd, entzün­dungs­hem­mend und krampf­lö­send, auf sanfte Art ausglei­chend und zugleich anre­gend und kann unser Herz stärken. Seine Heil­kraft unter­stützt uns sowohl physisch als auch psychisch. Zudem harmo­ni­siert der Wald­meister die Wirkung von anderen, mit ihm in Kombi­na­tion einge­nom­menen Heil­pflanzen. Seine Wirk­kraft ist nicht zu unter­schätzen, manch einer sagt, er gelte auch als der “Meister, der die Kräfte des Waldes leitet und für uns zu einer harmo­ni­schen Synergie zusam­men­führt.” (https://naturerlebnis-kalis.de)

Die Bezeich­nung “Meister” kann auch in Bezie­hung zu “Magister” gelesen werden, was so viel wie Arzt heißt. Viel­leicht galt er früher aufgrund seiner großen Heil­kraft als “Arzt des Waldes”? So wirk­lich eindeutig geklärt kann diese Frage nicht geklärt werden, aber der hübsche Wald-Bewohner hat sich seinen Namen wohl verdient!

Tee mit frischem Waldmeister

Sehr zu empfehlen:
Abendtee mit Waldmeister

Gerne trinke ich vor dem Zu-Bett-Gehen noch ein Täss­chen wohl­schme­ckenden Wald­meister-Tee zur Entspan­nung und zum besseren Einschlafen. Hierfür einfach 23 Stängel frischen Wald­meister mit kochendem Wasser über­gießen, 10 Minuten ziehen lassen und genießen. Lecker!

Vor oder während der Blüte verwenden?

Für den Tee verwende ich auch das blühende Kraut, entweder frisch oder getrocknet. Beim Trocknen entfaltet sich sein so typi­scher Duft. Am besten trocknet er zu einem kleinen Sträuß­chen gebunden und an einem luftigen Ort aufgehängt. 

Für die Frisch-Anwen­dung wie Maibowle sollte man das Kraut tatsäch­lich nur vor der Blüte pflü­cken und ein paar Stunden antrocknen lassen, damit der Geschmack inten­siver wird.

Das Kraut enthält den Aroma­stoff Cumarin, der in großer Menge als gesund­heits­ge­fähr­dend gilt und zu Kopf­schmerzen und Schwindel führen kann. Durch die Trock­nung wird das Cumarin aufge­spalten, wodurch der typi­sche Duft des Wald­meis­ters austritt. In geringen Mengen hilft das Cumarin des Wald­meis­ters aller­dings gegen Kopfschmerzen. 

Weitere seiner Inhalts­stoffe sind:

  • äthe­ri­sche Öle
  • Gerb­stoffe
  • Bitter­stoffe
  • Aspe­ru­losid.

Letz­teres ist ein Pflan­zen­stoff, der als sanftes Beru­hi­gungs- und Entspan­nungs­mittel gilt, das auch Krämpfe lösen kann.

Verwechslungsgefahr?

Verwech­seln könnte man den Wald­meister mit seinen Verwandten, den Labkräu­tern. Insbe­son­dere das Wald-Labkraut ähnelt ihm in seiner Erschei­nung mit seinen weißen Blüt­chen. Ist aber nicht schlimm, denn alle drei sind essbar und spätes­tens die Geruchs­probe führt zu Aufklä­rung: Der Duft des Wald­meis­ters ist einzigartig!

Von Nathalie

Begonnen hat mein Interesse an Wildkräutern aus reinem Spaß und Neugierde. Bei Wanderungen in der Natur fand ich es witzig, mein Essen einfach am Wegesrand zu pflücken oder hin und wieder ein Blättchen direkt zu verspeisen. Als inzwischen zertifizierte Wildkräuter-Führerin beschäftige ich mich nun intensiver mit unseren heimischen Kräutern, ihrer Verwendung und ihrer Heilkraft. Dadurch habe ich die kleinen Wunderwerke lieben gelernt. Und immer wieder bin ich erstaunt, welch Schätze uns die Natur bietet. Wir müssen sie nur wahrnehmen!

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