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Ringelblume gegen kleine Wehwehchen

Ringel­blumen sind wunder­schöne Farb­tep­piche im Garten und außerdem schmack­haft und haben noch dazu eine heilende Wirkung.

Mal eben den Ellen­bogen aufge­schüft oder mit dem Küchen­messer geschnitten? So kleine schmerz­hafte Erfah­rungen gehören einfach zum Alltag. Aber zum Glück müssen wir nicht lange leiden, denn ein wunder­bares Kraut schafft Abhilfe — ganz kostenlos und wunder­schön blühend: die Ringelblume.

Die Calen­dula offi­ci­nalis, wie sie im Latei­ni­schen genannt wird, ist keine heimi­sche Wild­pflanze. Ihren Ursprung hat sie im Mittel­meer­raum und zu uns kam sie als Zier­pflanze in die Gärten. Wild wach­sende habe ich sie bislang nicht gefunden.

Ich gebe zu: Ich liebe sie! Diese herr­lich inten­siven Farben gelb und orange sorgen schon für gute Laune und weniger Schmerz nach Verlet­zungen. Aber auch ihre Inhalts­stoffe sorgen schnell für Linde­rung. Im Folgenden ein paar Anwendungsbeispiele:

Ringelblumen-Salbe herstellen

Für eine Salbe braucht Ihr zunächst einen Kräuter-Öl-Auszug. Der geht aber super schnell und einfach. Hierzu sammle ich einfach Ringel­blumen, packe die abge­zupften Blüten­blätter in ein sauberes (am besten ausge­kochtes) Glas und fülle es mit einem hoch­wer­tigem Bio-Olivenöl auf. Das ganze lasse ich auf dem Fens­ter­brett circa sechs Wochen stehen und schüttle es hin und wieder. Die Inhalts­stoffe der Ringel­blume gehen so in das Öl über. 

Nach dem Abseihen der Blüten kann die Salbe daraus ganz einfach selbst herge­stellt werden. Dazu braucht Ihr:

  • Bienen­wachs
  • Kakao-Butter
  • zwei saubere Gläser
  • sauberen Rühr-Stab

Das Bienen­wachs und die Kakao-Butter zu glei­chen Teilen mischen und langsam im Wasserbad erhitzen, sodass die Wachs-Kügel­chen und die Kakao-Butter schmilzt. Die Kakao-Butter wird bereits bei circa 35 Grad flüssig, das Wachs schmilzt bei etwa 60 Grad. Vom Öl-Auszug nehmt Ihr unge­fähr die 3‑fache Menge der Kakao-Wachs-Mischung und erwärmt dieses in einem sepa­raten Gefäß, bevor Ihr beides vermischt. Achtung: Nicht zu heiß werden und auf keinen Fall kochen lassen!

Anschlie­ßend wird die flüs­sige Salbe in ein desin­fi­ziertes Schraub­glas abge­füllt und Ihr lasst es abkühlen. 

Im Kühl­schrank aufbe­wahrt hält sich die Salbe bis zu ein Jahr.

fertige Salbe aus Ringelblumen

Die Salbe wirkt pfle­gend bei rissiger, trockener Haut und unter­stützt die Wund­hei­lung. Auch Dehnungs­streifen und Narben werden mit ihr behan­delt, da sie die Rege­ne­ra­tion der Haut­zellen fördert.

Inhaltsstoffe der Ringelblume

Was macht die Ringel­blume so beson­ders? Sie hat einen hohen Gehalt an anti­mi­kro­biellen (gegen Mikro­or­ga­nismen wie Bakte­rien), anti­fungal (gegen Pilze) und anti-entzünd­li­chen Wirk­stoffen. Der wich­tigste dieser Stoffe ist alpha-Cadinol. Aber auch äthe­ri­sche Öle sind zahl­reich enthalten, was der Blume anti­oxi­da­tive Eigen­schaften verleiht. Sie hilft also bei der Redu­zie­rung von oxida­tivem Stress und unter­stützt die Zeller­neue­rung im Körper. (Falls Ihr genauer wissen wollte, was oxida­tiver Stress eigent­lich ist, findet Ihr auf utopia.de eine gute Erklärung.)

Zusätz­lich enthält sie wich­tige Stoffe wie den Bitter­stoff Calen­dulin sowie die sekun­dären Pflan­zen­stoffe Flavo­noide und Caro­ti­noide, die auch für eine elas­ti­sche Haut sorgen. 

Übri­gens: Die orange farbenen Blüten sollen die meisten Inhalts­stoffe haben.

Blütenpracht im Garten

Die Ringel­blume ist eine einjäh­rige krau­tige Pflanze, die bis zu 60 cm hoch wachsen kann und gelbe und orange Blüten bildet. Diese blühen ab Juni bis in den Oktober oder November hinein und sind bei Insekten sehr beliebt. Sie verlän­gern den Sommer und zaubern eine Farb­pracht in den herbst­lich-grauen Garten. Aller­dings ist die Blume sehr vermeh­rungs­freudig, also wenn Ihr sie nicht unbe­dingt im Gemü­se­beet haben möchtet, schneidet die Blüten recht­zeitig ab. Sie samen schnell aus und verbreiten sich im darauf folgenden Früh­ling sehr eifrig.

Ringel­blumen mögen lockeren und humosen Boden. Sie lassen sich sowohl im Beet oder auch im Topf anpflanzen und eignen sich auch super als Beet-Partner für Gemüse wie Tomaten, Gurken oder Kürbis.

Ringelblumen Blüten im Salat

Blüten im Salat

Sowohl Blätter als auch Blüten sind essbar. Beste und einfachste Anwen­dung: Pflückt einige junge Blätter und Blüten und gebt sie auf Euren Salat. Es sieht nicht nur wunder­schön aus, sondern gibt dem Salat noch einen extra Vitamin-Boost. 

Achtung: Nehmt nur saubere und unbe­schä­digte Blüten. Dann müsst Ihr sie auch nicht waschen und sie behalten ihren wert­vollen Blütenstaub.

Ringelblume im Tee

Ringel­blu­mentee getrocknet

Tee könnt Ihr mit frischen oder mit getrock­neten Blüten zube­reiten, als reinen Ringel­blumen-Tee oder in einer Kräu­ter­mi­schung. Die getrock­neten Blüten­blätter geben jedem Kräuter-Tee eine hübsche Farb­note. Ange­wandt wird der Tee bei Beschwerden im Magen-Darm-Trakt und zur Unter­stüt­zung der Leber. Zur Herstel­lung einfach 12 Teelöffel der getrock­neten Blüten mit kochendem Wasser über­gießen und circa 10 Minuten ziehen lassen.

Für die Herstel­lung mit frischen Blüten, nehmt Ihr etwa 12 Blüten und über­gießt sie mit 250 ml kochendem Wasser.

Ihr braucht mehr Rezept Ideen für heimi­sche Kräuter? Schaut doch mal auf meine Rezept­samm­lung!

Von Nathalie

Begonnen hat mein Interesse an Wildkräutern aus reinem Spaß und Neugierde. Bei Wanderungen in der Natur fand ich es witzig, mein Essen einfach am Wegesrand zu pflücken oder hin und wieder ein Blättchen direkt zu verspeisen. Als inzwischen zertifizierte Wildkräuter-Führerin beschäftige ich mich nun intensiver mit unseren heimischen Kräutern, ihrer Verwendung und ihrer Heilkraft. Dadurch habe ich die kleinen Wunderwerke lieben gelernt. Und immer wieder bin ich erstaunt, welch Schätze uns die Natur bietet. Wir müssen sie nur wahrnehmen!

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