Eine außergewöhnliche Pflanze ist sie, die Vogelmiere, die uns auch in der kalten Jahreszeit ihre Kraft schenkt: Im Gegensatz zu den meisten Wildkräutern hat sie eine Vorliebe für kühle Temperaturen und eher schattige Standorte. Am eifrigsten wächst sie deshalb zwischen Oktober und April – oft sogar unter der Schneedecke, grün und erntebereit!
Oft bildet die Vogelmiere einen dichten Teppich nahe am Boden. Ihre Ranken können bis zu 30 cm lang werden und ihr kleinen Blättchen sind spitz und ei-förmig. Der Stängel ist leicht rötlich gefärbt und zart behaart. Bei Temperaturen über dem Nullpunkt bildet sie ihre weißen, sternförmigen Blüten aus. Wie ihr lateinischer Name sagt: Stellaria media.
An ihre Umgebung stellt sie kaum Ansprüche. Ihr findet sie weltweit und überall: auf Äckern, an Wegesrändern, im Wald, oft als Unkraut beschimpft in Gartenbeeten oder Blumentöpfen und sogar an Straßenrändern oder in Ritzen der Asphaltdecke. Dabei ist dieses unscheinbar wirkende Pflänzchen ein äußerst wertvoller Geselle!
Wertvollstes Grün für unsere Gesundheit
Natürlich hat sie bei Frost keine Blüten und auch die Blätter sind kleiner, aber nicht weniger nährstoffreich. Sie sind vollgepackt mit wertvollen Mineralstoffen und Vitaminen wie Vitamin A und C, Eisen, Kalzium und Magnesium, Kalium, Zink, Kupfer und Mangan.
Außerdem enthalten sie einen äußerst hohen Anteil an Chlorophyll, das die Regeneration unserer Zellen unterstützt. Denn Chlorophyll wirkt als sogenannter Radikale-Fänger, d.h. er kann dieses schädlichen Moleküle in unserem Körper binden.

Wahrer Vitamin-Booster:
150 g dieser Pflanze decken Euren Tagesbedarf an Vitamin C, Kalium und an Eisen!
In der Volksheilkunde wurde sie als wirksames Mittel bei Gelenksbeschwerden wie Rheuma angewendet. Diese entstehen, wenn durch eine säurehaltige Ernährung (zum Beispiel durch Alkohol und zu viele tierische Lebensmittel) zu viel Harnsäure im Körper ist. Die Vogelmiere hilft, unseren Organismus davon zu befreien und regt die Nierentätigkeit an. Ein wahres Putzmittel für unseren Körper!
Und es geht noch weiter mit den Super-Kräften: Vogelmiere wird bei Magen-Darm-Störungen eingesetzt sowie zur Behandlung von Hautekzemen, da sie Juckreiz lindert und eine entzündungshemmende Wirkung hat. Ihre schleimlösende und hustenstillende Wirkung hilft bei Bronchitis.
Aber das kleine Wunderkraut hilft nicht nur uns Menschen: Hühner, denen man Vogelmiere fütterte, sollen mehr Eier legen und weniger von Würmern befallen werden
Vogelmiere in der Küche
Vogelmiere hat einen milden, salatigen und leicht nussigen Geschmack – ein wenig wie Maiskolben oder Erbsenschoten. In der Küche ist sie vielseitig einsetzbar: als Zugabe zu Salaten, Kräuterquark, Brotaufstrichen oder Smoothies – und selbst Kinder mögen sie. Ich verwende sie auch gerne als Dekoration, denn die zarten, wohlgeformten Blättchen sehen einfach hübsch aus
Vogelmiere-Brotaufstrich
Zutaten für ca. 200g
- eine Hand voll Vogelmiere
- 2 hartgekochte Eier
- 100g Frischkäse
- 25g Naturjoghurt
- 1 TL Olivenöl
- Salz, Pfeffer.
So wird´s gemacht: Vogelmiere säubern. Blätter abzupfen und kleinschneiden. Frischkäse, Joghurt und Öl verrühren. Kraut und Eier hinzugeben, pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Das Wetter Orakel
Die Vogelmiere ist ein echtes Wetterorakel! Normalerweise entfaltet sie ihre kleinen weißen Sternenblüten pünktlich um 9 Uhr morgens – quasi mit eingebautem Wecker. Bleiben die Blüten jedoch geschlossen, kannst du dir den Regenschirm schon mal griffbereit halten – es gibt nämlich bald eine Dusche von oben!
von Cornelia Müller

Tipp für die Gesundheit:
Habt Ihr schon mal eine Kräuter-Frühjahrskur probiert?
Sie macht Euch nach der langen Winterzeit wieder fit, frei und fidel! Das Super Food Vogelmiere darf dabei natürlich auf keinen Fall fehlen!