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Die 9 besten Kräuter für eine Frühjahrskur

Nach den langen Winter­mo­naten sehnt sich unser Körper nach einer Früh­jahrskur. Die besten Kräuter hierfür findet Ihr in diesem Beitrag.

Juhu der Früh­ling ist da! Und damit die beste Jahres­zeit, um dem Körper eine Rund­um­rei­ni­gung, einen Früh­jahrs­putz, zu gönnen. Wie Ihr das am besten macht?
Das seht Ihr im Folgenden..

Warum Frühjahrskur?

Der Winter bringt lange und dunkle Tage und wir ziehen uns gerne zurück, mummeln uns zuhause ein und sind weniger unter­neh­mungs­lustig. Im April, wenn sich an den ersten Früh­jahrs­tagen die Sonne zeigt, krie­chen die Menschen aus ihren Löchern hervor. Doch oft fällt uns die Umstel­lung schwer, die Träg­heit des Winters steckt uns noch in den Knochen und der Kreis­lauf kommt nicht recht in Schwung. Und hier kommen die Früh­jahrs­kräut­lein ins Spiel: Sie wecken die Lebens­geister, indem ihre kraft­vollen Inhalts­stoffe unseren Stoff­wechsel und Ausschei­dungs­or­gane anregen. Sie erleich­tern uns den Über­gang in die neue, aktive Jahres­zeit! Und am besten klappt das bei einer zwei- bis vier-wöchigen Frühjahrs-Kräuterkur!

Welche Kräuter eignen sich für eine Frühjahrskur?

Sobald sich der Schnee verab­schiedet hat und die Tempe­ra­turen steigen, kommen die grünen Kraft­pa­kete hervor und stehen uns in reicher Auswahl zur Verfü­gung: im eigenen Garten, auf der Wiese, im Wald, also überall dort, wo die wilden Kräuter Platz zum wachsen haben.

Die ersten Kandi­daten des Jahres sind:

  1. Schar­bocks­kraut
  2. Giersch
  3. Löwen­zahn
  4. Bren­nessel
  5. Birken­blätter
  6. Spitz­we­ge­rich
  7. Gänse­blüm­chen
  8. Sauer­ampfer
  9. Gundel­rebe
  10. Sonder­kan­didat: Bärlauch

Verwendung und Inhaltsstoffe

  1. Das Schar­bocks­kraut ist tatsäch­lich der Start­schuss für den Früh­ling und bringt jede Menge Vitamin C, das uns in den Winter­mo­naten oft fehlt. Wichtig: Gleich zu Beginn ernten, noch bevor das Schar­bocks­kraut anfängt zu blühen! Denn mit den Blüten bildet die Pflanze Gift­stoffe, die Ihr nicht essen solltet! Am besten mischt Ihr es reich­lich unter den Salat oder packt es auf ein Butterbrot.
  2. Der Giersch ist der zweite Kandidat, den es mancher­orts schon ab März zu ernten gibt. Die ganz jungen Blätter sind hell­grün und oft noch einge­rollt, schme­cken aber hervor­ra­gend (nach Peter­silie) und enthalten eben­falls viel Vitamin C, Eisen, Kalium und Magne­sium. Das regt den Stoff­wechsel und die Verdauung an und vertreibt so die Frühjahrsmüdigkeit.
  3. Der Löwen­zahn ist bekannt für seine vielen Bitter­stoffe, die beson­ders die Leber und die Verdau­ungs­or­gane unter­stützen und den winter­müden Orga­nismus in Schwung bringen. Die jungen Blätt­chen könnt Ihr auch ganz bald im März und April ernten. Frisch im Salat oder als Tee sorgt er für einen Früh­jahrs­putz für den ganzen Körper.
    Sobald die sonnen­gelben Blüten erscheinen, könnt Ihr diese ernten und direkt roh verzehren. Sie haben einen bitter-süßli­chen Geschmack. Diese Blüten-Kur bringt Sonne in’s Gemüt hilft Euch dabei, fit in den Früh­ling zu starten! 
  4. Die Bren­nessel ist bekannt für ihre entwäs­sernde Wirkung. Sie regt die Tätig­keit der Blase und Niere an und hilft so dem Orga­nismus, Gift­stoffe, die sich im Winter ange­sam­melt haben, los zu werden. Oft spricht man auch von ihrer blut­rei­ni­genden Wirkung, da sie durch ihren äußerst hohen Eisen­ge­halt die Blut­bil­dung fördert und den Blut­druck regu­liert. Eine vier­wö­chige Tee-Kur mit jungen, frischen Bren­nes­sel­blät­tern entschlackt und reinigt den ganzen Körper. Hierzu trinkt Ihr am besten täglich zwei Tassen frisch gebrühten Tee. Achtung: Wer eine redu­zierte Herz- oder Nieren­funk­tion hat oder empfind­lich auf Hist­amin reagiert, sollte die Bren­nessel nicht anwenden!
  5. Auch Bäume kann man essen und die Birke schenkt uns im Früh­jahr ganz hübsche hell­grüne Blätt­chen, die wir wunderbar für eine Früh­jahrskur zum Entschla­cken verwenden können. Diese sollte mindes­tens zwei Wochen dauern, in der Ihr täglich drei bis vier Tassen Tee (Zieh­zeit ca. 10 Minuten) trinkt. Zusätz­lich könnt Ihr die frischen Blätter auch in den Salat geben. Sie unter­stützen den Stoff­wechsel bei der Entgif­tung. Die Anwen­dung kann sich auch positiv auf das Haut­bild auswirken und beugt der Bildung von Nieren- und Harn­steinen vor. Bitte nicht in Über­menge ernten, sodass der Baum neue Blätter austreiben kann.
  6. Im Winter ist der Spitz­we­ge­rich ein hervor­ra­gender Helfer gegen Erkäl­tungs­krank­heiten, im Früh­jahr unter­stützt er uns beim Wach­werden! Auch er kurbelt den Stoff­wechsel an und regu­liert die Verdauung. Deshalb ist es ratsam, die aller­ersten grünen Spitzen zu sammeln und eben­falls am besten roh (im Salat) zu genießen.
  7. Klein und unscheinbar kommt das Gänse­blüm­chen im Früh­jahr hervor und hilft uns eben­falls beim Wach­werden. Sowohl Blüten als auch Blätter sind essbar und wirken ebenso blut­rei­ni­gend und verdau­ungs­för­dernd. Die zier­li­chen Blüt­chen sehen beson­ders hübsch aus im Salat oder auf Pfannkuchen. 
  8. Wie der Name schon sagt, zeichnet sich der Sauer­ampfer durch seinen leicht säuer­li­chen, zitro­nen­ar­tigen Geschmack aus, der Salaten eine beson­dere Note verleiht. Durch seinen hohen Gehalt an Vitamin C, Eisen und Oxal­säure bringt er uns Energie und Lebens­kraft. Er zählt zu den 12 wich­tigsten Heil­kräu­tern bei Sebas­tian Kneipp, der ihn als wirk­sames Heil­mittel beschreibt, da er das Blut reinigt und verbessert.
  9. Gundel­rebe - oder Gunder­mann — ist nach meinem Wissen das einzige Kraut, das nicht nur Harn­säure, sondern auch Schwer­me­talle bindet und aus dem Körper spült. Durch ihre vielen wich­tigen Inhalts­stoffe (Gerb­stoffe, Bitter­stoffe, Vitamin C, äthe­ri­sche Öle) baut sie zudem Verschlei­mungen im Körper ab und hilft, diese auszu­scheiden. Ein wunder­bares Kraut, um die Winter­starre zu beheben!
  10. Im Fich­tel­ge­birge ist der Bärlauch wild wach­send leider nicht anzu­treffen, aber da er so bekannt und berühmt ist, darf er natür­lich bei der Liste der Früh­jahrs­kräuter nicht fehlen! Bärlauch­butter, Bärlauch­suppe, Bärlauch­bröt­chen, Bärlauch­spätzle.. die bekannten Rezepte sind zahl­reich. Seine Wirkung wird als außer­or­dent­lich beschrieben: Er hilft bei Darm­pro­blemen, Arte­rio­skle­rose, Früh­jahrs­mü­dig­keit, senkt den Blut­druck und wirkt bele­bend. Ich esse ihn am liebsten als Pesto oder Bärlauch-Salz.

Neben der Anwen­dung als Tee-Kur, für die sich alle Kräuter 19 eignen (von Bärlauchtee würde ich eher abraten, insbe­son­dere wegen des Geschmacks), und im Salat gibt es zwei hervor­ra­gende Frühjahrsrezepte:

Grüne Frühlings-Suppe

  • 1 Zwiebel
  • 23 Kartof­feln
  • jeweils eine Hand voll der Frühjahrskräuter
  • 1 l Gemüsebrühe
  • Öl oder Margarine
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss

Die geschnit­tene Zwiebel in Öl oder Marga­rine anschwitzen, die gewür­felten Kartof­feln hinzu­geben, schmoren lassen. Die Kräuter hinzu­geben, mit Brühe aufgießen und einige Minuten köcheln lassen. Anschlie­ßend pürieren und mit Salz, Pfeffer und Muskat­nuss würzen. Mit Gänse­blüm­chen dekorieren.

Grüner Power-Smoothie

Bereitet man Smoothies in einem Hoch­leis­tungs­mixer zu, dann werden die Zutaten beson­ders fein zerklei­nert, der Smoothie sehr cremig und die Inhalts­stoffe können besser aufge­nommen werden. Ein normaler Mixer oder Pürier­stab tut’s aber auch. Durch die frischen Pflanzen erhalten wir das komplette Wirkungs­spek­trum der Kräuter in ihrer reinsten Form. 

  • mehrere Hand voll Frühlingskräuter
  • 3 Datteln
  • zwei Bananen oder anderes Obst, ich liebe (Tief­kühl-) Mango
  • Saft von 1 Zitrone
  • Stück Ingwer, ca. Daumen groß
  • 300 ml Wasser
Zutaten für grünen Power Smoothie

Die Kräuter waschen, die Datteln klein schneiden und alle Zutaten fein pürieren. Den Smoothie am besten langsam löffeln, nicht in großen Schlu­cken trinken! So kann die Verdauung schon im Mund beginnen und der drink ist besser bekömmlich.

Frühjahrskur mit Kräutersmoothie

Der Smoothie gleicht auch den Säure-Basen-Haus­halt im Körper aus und hilft somit gegen Müdig­keit, Antriebs­lo­sig­keit und auch Kopfschmerzen.

Habt Ihr schon mal von “Ostara” gehört, der Früh­jahrs Tag-und-Nacht­gleiche? Es war für unsere Vorfahren ein wich­tiger Tag und auch für mich ist das Erwa­chen nach dem dunklen Winter jedes Jahr wieder ein ganz beson­deres Erlebnis.





Von Nathalie

Begonnen hat mein Interesse an Wildkräutern aus reinem Spaß und Neugierde. Bei Wanderungen in der Natur fand ich es witzig, mein Essen einfach am Wegesrand zu pflücken oder hin und wieder ein Blättchen direkt zu verspeisen. Als inzwischen zertifizierte Wildkräuter-Führerin beschäftige ich mich nun intensiver mit unseren heimischen Kräutern, ihrer Verwendung und ihrer Heilkraft. Dadurch habe ich die kleinen Wunderwerke lieben gelernt. Und immer wieder bin ich erstaunt, welch Schätze uns die Natur bietet. Wir müssen sie nur wahrnehmen!

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