Polygonum bistorta
Knöterichgewächs
Ich gestehe: Ich bin ein großer Fan des Wiesenknöterich! Seine wunderschönen zarten rosa Blüten sehen einfach zauberhaft aus. Laut NABU gilt die Pflanze als “gefährdet” oder sogar “stark gefährdet”, aber bei uns im Fichtelgebirge kann man noch ganze Wiesen voller Knöterich bewundern!
Bevor diese aber aufblühen, findet man bereits die länglichen, mit einem leicht weißen Schimmer überzogenen Blätter auf feuchten Wiesen, entlang von Bachläufen oder Teichufern. Ab Mai bildet sich der Stängel, welcher bis zu 100 cm hoch werden kann und an dessen Ende die hübschen kolbenartigen hellrosa farbenen Blüten austreiben.
Die krautige Pflanze ist in ganz Europa verbreitet und wächst bevorzugt auf nährstoffreichen Feuchtwiesen. In den höheren Lagen des kühlen Fichtelgebirge fühlt sie sich besonders wohl. Meist kommt der Wiesenknöterich an einem Standort in größerer Menge vor, was ein Sammeln recht einfach gestaltet.
Außerdem kann man ihn den ganzen Sommer über ernten, da er immer wieder frisch nachwächst. Sehr praktisch! Zum Trocknen ist er allerdings nicht geeignet.
Verwendung als Salat
Die zarten, jungen Blätter sind sehr wohlschmeckend und eignen sich hervorragend für einen Wildkräutersalat oder als Spinat. Ihr Geschmack ist mild und nicht so bitter wie der vieler anderer Wildkräuter, weshalb sie getrost in größeren Mengen verwendet werden können. Für mich dienen sie oftmals als Ersatz für Salatblätter, besonders im Frühjahr, wenn der Salat im Garten noch Zeit zum wachsen braucht. Aber auch in Smoothies macht sich der Knöterich sehr gut. Hierfür einfach
- 2 Hand voll Wiesenknöterichblätter sammeln, waschen und mit
- 1 Packung Tiefkühl-Mango
- wahlweise 1 Stück Ingwer
- 1 EL Leinsamen oder auch Cashew-Kerne
- 1 EL Leinöl
- ca. 150 ml pflanzliche Milch
im Mixer fein pürieren.
Weitere Smoothie-Rezepte gibt’s hier.
Helfen kann der Knöterich bei Mundschleimhaut- oder Zahnfleischentzündungen, aber auch bei Durchfall werden seine Wurzeln therapeutisch eingesetzt.
Achtung: Aufgrund des hohen Gehalts an Oxalsäure sollten Menschen, die zu Nierensteinen neigen, sowie Personen mit Arthritis und Kinder nicht allzu viel Knöterich zu sich nehmen.
Magisches zum Wiesenknöterich
In Überlieferungen wird meist nicht zwischen den zahlreichen Knötericharten unterschieden. Knöterich im Allgemeinen soll gegen böse Träume helfen und zwar indem man eine Wurzel unter das Kopfkissen legt. Es heißt, dass mit Hilfe des Wiesenknöterichs im Mittelalter Schlangenbisse geheilt wurden, weshalb er auch als Schlangenknöterich bekannt ist.
Allgemeines:
Vorkommen | Feuchtwiesen |
Blütezeit | Mai — Oktober |
Erntezeit | Mai — September |
verwendete Teile | Blätter und Triebe, Samen |
Inhaltsstoffe | Flavonoide, v.a. Avicularin, Gerbstoffe, Schleimstoffe, Kieselsäure, Oxalsäure |
Eigenschaften | adstringierend, wundheilend |