Kategorien
Rezepte Wildkräuter Winterkräuter

Wintergrün: Essbare Fichten

Auch im Winter gibt’s frisches Grün aus der Natur! Fichten bieten eine gesunde Abwechs­lung im winter­li­chen Speiseplan.

Wenn alle Bäume ihre Blätter oder wie die Lärchen auch ihre Nadeln verloren haben, bleiben noch die Nadel­bäume übrig. Sie sind die ewig Grünen, auch bei Schnee und Eis. Das ist wunderbar, denn im Fich­tel­ge­birgs-Winter sind Wild­kräuter tatsäch­lich nur schwer zu finden. Deshalb ist es umso besser ist, dass wir auf die Winter­grünen zurück greifen können, wenn wir auch in der kalten Jahres­zeit frisches Grün aus der Natur sammeln wollen.

Habt Ihr schon mal einen Fich­ten­nadel-Tee probiert? Oder Euren Salat mit Fichten-Orangen-Salz verfei­nert? So wunderbar kann der Wald schmecken!

Fichten-Tee

Das einfachste der Welt: Sammle im Wald ein paar kleine, frische Fichten-Triebe, wasche sie zuhause kurz unter flie­ßendem Wasser ab, sodass sie sauber sind und über­gieße sie anschlie­ßend mit kochendem Wasser. Nach ca. 15 Minuten Zieh­zeit ( länger ziehen schadet auch nicht) hast Du schon einen wohl duftenden, gesunden Tee und kannst einen rich­tigen Wald-Geschmack genießen.

Fichten enthalten viele äthe­ri­sche Öle, die sich durch das heiße Wasser lösen. Das tut unseren Atem­wegen gut und hilft bei Hals­kratzen oder leichten Anzei­chen einer Erkäl­tung. Kombi­nieren könnt Ihr den Tee auch mit getrock­neten Oran­gen­schalen, das gibt noch eine fruch­tige Note!

Tasse mit Fichten und getrockneten Orangenschalen.

Wenn Du den Tee nicht trinken magst, kannst Du ihn auch einfach Deinem Bade­wasser zugeben und so ein rich­tiges Wald-Bad genießen! 

Fichtennadeln pulverisieren

Getrock­nete Fich­ten­na­deln könnt Ihr ganz einfach auch in einem Hoch­leis­tungs­mixer pulve­ri­sieren. Das Pulver riecht aroma­tisch und kann zum Beispiel das Salat Dres­sing verfei­nern oder als Gewürz zu Gemüse-Pfannen verwendet werden. Auch in Weih­nachts­plätz­chen habe ich es schon verba­cken zu Wald-Plätzchen.

Was auch ganz einfach und lecker ist: Ein Butter­brot mit etwas Salz und Fichtennadel-Pulver!

Vollkornbrot mit Butter und pulverisierten Fichten Nadeln

Mein Tipp: Fichten-Orangen-Salz

Super mischen lässt sich das Fich­ten­nadel-Pulver mit gerie­benen und getrock­neten Oran­gen­schalen zu einem fruch­tigen Kräu­ter­salz. Dazu einfach je ein Teil Fich­ten­na­del­pulver und getrock­neten Abrieb einer Bio-Orange mit 3 Teilen Salz mischen, am besten in einem Mörser gleich­mäßig zerklei­nern. Ein echtes Geschmackserlebnis! 

Fichten-Oxymel

Oxymel? Was ist denn das? Dieser “Sauer­honig” ist eine Mischung aus Essig und Honig, die süß-säuer­lich schmeckt und als Heil- und Stär­kungs­mittel einge­setzt wird. Da beide Zutaten eine extra­hie­rende und konser­vie­rende Wirkung haben, lassen sich damit wunder­bare Kräuter-Extrakte denen Kräuter und Gewürze zuge­geben werden. Aufgrund der Zutaten hat Oxymel einen sauren ph-Wert von 34, es wird aber basisch verstoff­wech­selt und unter­stützt eine basi­sche Ernäh­rung. Da sowohl Honig als auch Essig gesund­heits­för­dernd sind, ist die Kombi­na­tion aus beiden so wert­voll: Honig ist reich an wert­vollen Inhalts­stoffen, wirkt entzün­dungs­hem­mend, wund­hei­lend und anti­bak­te­riell, während der Essig zahl­reiche Milch- und Essig­säu­re­bak­te­rien enthält, die eine Wohltat für unsere Darm­flora sind.

Deshalb: Einfach mal ausprobieren!

Zutaten:

  • Essig
  • Honig
  • Fich­ten­na­deln

Ich nehme gerne eine Honig-Essig Mischung von 1:1, man kann aber auch vari­ieren und entspre­chend die Süße anpassen. Die Fich­ten­na­deln mit einem Messer oder einer Schere etwas klein schneiden und in ein sauberes, am besten mit kochendem Wasser steri­li­siertes Glas füllen und mit Honig-Essig-Mischung auffüllen, sodass die Nadeln bedeckt sind. Das Ganze lasse ich dann mindes­tens 3 Wochen auf der Fens­ter­bank ausziehen. Anschlie­ßend gieße ich das Oxymel durch ein Sieb in eine eben­falls zuvor ausge­kochte Glasflasche. 

Die Mischung hält sich bis zu ein Jahr, aller­dings stelle ich meist keine allzu große Menge her, sodass es inner­halt weniger Wochen verbraucht wird.

Wie verwendet man Oxymel? — Einfach pur täglich 12 Esslöffel einnehmen oder was auch sehr lecker ist: Ins Trink­wasser! So habt Ihr einen gesunden Sirup. Ansonsten kann man Salat­dres­sing oder auch Müsli durch das Fichten-Oxymel aufwerten. Probiert’s einfach mal aus, ich war auch sehr über­rascht, wie schmack­haft es ist!

Inhaltsstoffe der Fichte 

Fich­ten­na­deln enthalten äthe­ri­sches Öl, Harz, Vitamin C, Gerb­stoffe und Flavo­noide, wobei die Inhalts­stoffe je nach Alter und Standort des Baumes vari­ieren können. Beson­ders die äthe­ri­schen Öle sind wirk­same Natur­stoffe, um Erkran­kungen der Atem­wege zu behan­deln, denn sie wirken anti­sep­tisch, schleim­lö­send und reinigen die Bron­chien. Fichten-Extrakte sind in vielen Husten­mit­teln enthalten. Nur bei Asthma und Krampf­husten sollten die Fichte nicht ange­wandt werden.
Flavo­noide sind natür­liche chemi­sche Verbin­dungen, die in vielen Pflan­zen­arten vorkommen. Sie wirken entzün­dungs­hem­mend, stärken das Immun­system und haben anti­oxi­da­tive Eigen­schaften (d.h. sie können freie Radi­kale neutra­li­sieren und somit die Zellen im Körper schützen).

Übri­gens: Der Name “Fich­tel­ge­birge” kommt nicht von den vielen Fichten, die hier wachsen, sondern aus der Berg­bau­ge­schichte und leitet sich von Vythen­berg ab und dem am Ochsen­kopf gele­genen Berg­werk “St.Veith”.
(Quelle: www.bayern-fichtelgebirge.de/dername)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert