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Über das Geheimnis des Räucherns mit Kräutern

Rauchen kennt jeder — aber Räuchern mit Kräu­tern? Das ist eigent­lich ein uralter Brauch, den auch die Kirche über­nommen hat. Beson­ders in der katho­li­schen Tradi­tion wurde und wird immer noch Weih­rauch geräu­chert, um Nega­tives zu vertreiben und um Gottes Segen zu erbitten.

Wie ich auf dieses Thema komme? Lusti­ger­weise war gestern der katho­li­sche Gemein­de­re­fe­rent meines Wohn­ortes zu Besuch und übergab eine kleine Post­sen­dung zum Feiertag “Heilige drei Könige”. Aufgrund von Corona dürfen die Stern­singer nicht wie üblich persön­lich von Haustür zu Haustür gehen, um den gött­li­chen Segen zu erteilen (und zu räuchern). Deshalb verteilt die Kirche kleine Päck­chen mit Räucher­werk, bestehend aus einer Räucher­kohle und Weih­rauch, und einem Segens­auf­kleber für die Haustüre.

Meine Arbeits­kol­legin und ich haben das sofort umge­setzt und nach Dienst­schluss das Büro geräu­chert, trotz großer Bedenken, dass die Rauch­melder im Büro anspringen könnten. Und die Atmo­sphäre im Büro änderte sich sofort!

Räuchern mit Beifuß

Ursprung des Räucherns

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Schon in der Stein­zeit verwen­deten unsere Vorfahren heimi­sche Kräuter wie Wermut, Beifuß, Wacholder und mischten es mit Fich­ten­harz, um damit zu räuchern. Meist war es Teil einer Zere­monie, in Verbin­dung mit geheim­nis­vollen Geschichten und mysti­schen Ritualen oder Ehrung des Jahres­kreises. Tatsäch­lich half es dabei, krank machende Keime und Unge­ziefer in den Wohn­räumen und den Ställen zu neutra­li­sieren. Diese uralte Praxis wird auch heute noch ange­wandt, um Haus und Hof zu reinigen, zu schützen und zu segnen.

Auch die Kirche machte sich dieses Ritual zu Nutze: Klas­sisch wird Weih­rauch in der Kirche geräu­chert, um den Segen Gottes zu verleihen. Weih­rauch hat entspan­nende, harmo­ni­sie­rende und eupho­ri­sie­rende Inhalts­stoffe, sodass die Besu­cher des Gottes­hauses zugleich zufrieden und entspannt aus dem Gottes­dienst kamen.

Welche Kräuter eignen sich zum Räuchern?

Beim Räuchern gibt es verschie­dene Anwen­dungs­mög­lich­keiten: mit Räucher­kohle, einem kleinen Stöv­chen oder direkt am offenen Feuer.
Viele unserer heimi­schen Wild­kräuter eignen sich hervor­ra­gend für ein Räucher-Ritual. Du kannst die Pflanzen im Sommer sammeln und trocknen. 

  • Beifuß - bringt Schutz und Segen
  • Salbei - reinigt und desinfiziert
  • Rosmarin - vita­li­siert und belebt
  • Johan­nis­kraut - beru­higt und bringt gute Laune
  • Kiefern- oder Fich­ten­na­deln — lösen Schleim, wärmen
  • Laven­del­blüten - glei­chen aus
  • Rosen­blüten - beru­higen, wirken entspannend
  • Thymian - löst Verspannungen
  • Schaf­garbe - fördert Schlaf und gute Träume
  • Habichts­kraut - löst Krämpfe
Räuchern mit Rosen

So wirken die Heilkräuter beim Räuchern

Beim Verbrennen der getrock­neten Pflanzen werden die äthe­ri­schen Öle und damit die Duft­stoffe der Pflanze frei­ge­setzt. Sie gelangen über Riech­zellen (bis zu 30 Millionen) der Nase in den ältesten Teil unseres Gehirns — das limbi­sche System. Dort wirken sie auf Gefühle, Erin­ne­rungen und auf das vege­ta­tive Nerven­system. Dieses steuert Prozesse wie Atmung oder Regu­lie­rung des Herz­schlags, sodass das Räuchern Auswir­kungen auf unser Wohl­be­finden und unsere Stim­mung hat.

Je nach verwen­deter Pflanze und Pflan­zen­teil können bestimmte Wirkungen erzielt werden, von tiefer Entspan­nung bis hin zur Anre­gung und Vitalisierung. 

Viele Räucher­pflanzen sind Heil­kräuter und befreien zum Beispiel die Atem­wege, wirken positiv auf die Psyche oder fördern den Schlaf.

Habt Ihr schon Erfahrung mit Räuchern? Dann teilt mir diese gerne mit!

Das Räuchern ist eine äußerst medi­ta­tive Hand­lung. Beson­ders im Winter, in der dunklen Jahres­zeit, bringt es Licht, Gebor­gen­heit und Wärme.
Ein wunder­schönes Ritual ist eine Räuche­rung draußen am offenen Feuer und zu beson­deren Anlässen wie Winter­sonn­wende, Weih­nachten oder zum Jahreswechsel.

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