Kategorien
Giftige Kräuter Wildkräuter

Das Scharbockskraut läutet das Ende des Winters ein

Als eines der aller­ersten Pflanzen kommt im Früh­jahr das Schar­bocks­kraut aus der Laub­schicht hervor. Essen kann man es nur vor der Blüte.

Ranun­culus ficaria
Hahnen­fuß­ge­wächs

Erscheinung

Der Winter packt seine sieben Sachen und auch wenn der Boden teil­weise noch vom Schnee bedeckt ist, reckt ein Kräut­lein seinen Kopf in Rich­tung Himmel: Das Schar­bocks­kraut kommt als eines der aller­ersten Kräuter aus der Erde! Mehrere Stile schieben sich durch die Erdober­fläche. An ihnen wachsen nieren­för­mige Blätter, die oft den ganzen Boden bede­cken. Sie sind gezähnt und auffal­lend glän­zend.
Einige Tage später erscheinen die gelben Blüten mit acht bis zwölf Blüten­blät­tern, welche stern­förmig ange­ordnet sind.

Scharbockskrautblätter mit einer Blüte

Wie verwende ich das Scharbockskraut?

Als Gemüse- oder Salat­bei­lage schmeckt das Kraut sehr würzig, regt den Kreis­lauf an und macht uns wach. Zudem liefert es uns große Mengen an Vitamin C. Ich mische es gerne unter den ersten Früh­lings-Wild­kräu­ter­salat oder esse es auf einer Scheibe Butter­brot.
Ein starker Aufguss kann zur inner­li­chen Anwen­dung getrunken werden und soll den Haut­stoff­wechsel anregen. Äußer­lich als Haut­wa­schung ange­wandt, hilft er bei Haut­er­kran­kungen und Unrein­heiten. Insbe­son­dere die Kombi­na­tion mit Vogel­miere und Kamille ist für die Pflege der Haut zu empfehlen.


Wurzeln des Scharbockskrauts

Die Wurzeln des Schar­bocks­krauts bilden warzen­för­mige Nüss­chen, die essbar sind und über einen nussigen Geschmack verfügen. Zu Notzeiten wurden diese auch als Getrei­de­er­satz verwendet. Über die Wurzel­aus­läufer vermehrt sich die Pflanze.

Scharbockskraut im Frühling

! Achtung

Das Schar­bocks­kraut zählt zur Pflan­zenart der Hahnen­fuß­ge­wächse, welche das Toxin Proto­ane­monin enthalten und unge­nießbar bis giftig sind. Von diesen lässt es sich aller­dings gut unter­scheiden anhand der Anzahl der Blüten­blätter: Giftige Hahnen­fuß­ge­wächse haben fünf Blüten­blätter. Das Schar­bocks­kraut hingegen verfügt als Ausnahme über acht bis elf Blüten­blätter.
Vor der Blüte­zeit enthält das Kraut nur ganz geringe Mengen an Proto­ane­monin, aller­dings steigt der Gehalt mit der Blüte stark an. Aus diesem Grund darf das Kraut nur vor der Blüte­zeit verzehrt werden und auch nicht in über­mä­ßigen Mengen. Wie immer gilt der Grund­satz: Die Dosis macht das Gift!
Der giftige Stoff verleiht dem Kraut einen sehr bitteren, scharfen Geschmack und kann bei Verzehr zu Schleim­haut­rei­zungen, Magen­schmerzen und Übel­keit führen. Beim Trocknen der Pflanze wird das giftige Proto­ane­monin aber in das ungif­tige Anemonin umgewandelt.

VorkommenLaub-Misch­wald, humoser Boden, Halbschatten
Blüte­zeitApril, Mai
Ernte­zeitMärz, April
verwen­dete TeileBlätt­chen vor der Blüte
Achtung: mit der Blüte enthält das Kraut eine größere Menge des Toxin Protoanemonin
Inhalts­stoffeVitamin C, Kohlen­hy­drate, Sapo­nine, Protoanemonin
Eigen­schaftenvitamin­spen­dend, anregend


Von Nathalie

Begonnen hat mein Interesse an Wildkräutern aus reinem Spaß und Neugierde. Bei Wanderungen in der Natur fand ich es witzig, mein Essen einfach am Wegesrand zu pflücken oder hin und wieder ein Blättchen direkt zu verspeisen. Als inzwischen zertifizierte Wildkräuter-Führerin beschäftige ich mich nun intensiver mit unseren heimischen Kräutern, ihrer Verwendung und ihrer Heilkraft. Dadurch habe ich die kleinen Wunderwerke lieben gelernt. Und immer wieder bin ich erstaunt, welch Schätze uns die Natur bietet. Wir müssen sie nur wahrnehmen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert